Kenia-Aufenthalt 2018

Vom 1. Januar bis zum 10. Januar 2018 waren wir (Sissi, Reent und Simone) in Kenia, um die aktuellen Projekte vor Ort zu begleiten und insbesondere das geplante Landwirtschaftsprojekt voranzubringen. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Fortschritte der einzelnen Tage zusammen.

Montag, 01.01.2018

Erstes Treffen mit den UDI-Mitgliedern Ferdinand und Sifah

  • Austausch über die Fortschritte seit Mai 2017
  • Bereits gestartete Projekte der Frauen in Mnarani:
    • Seifenherstellung: Circa 20 Frauen aus Mnarani haben ein eigenes Projekt gestartet, bei dem sie selbst Seife herstellen. Am Freitag dürfen wir live bei der Herstellung zusehen.
    • Mikrofinanzierung: Die Frauen geben wöchentlich 20 KES in eine gemeinsame Kasse, die von 3 der Frauen selbst verwaltet wird. Bei Bedarf können sie daraus ein Darlehen beziehen. Das gemeinsame Sparen stärkt das Verantwortungsbewusstsein und die Frauen lernen, ihren Finanzhaushalt zu managen. Die regelmäßigen Treffen (unter der Leitung von Juliet oder Sifah) werden außerdem zum Erfahrungsaustausch zu verschiedenen Themen (z.B. auch Family Planning / Aufklärung zu Verhütungsmitteln) genutzt.
  • Während unseres Aufenthalts möchten wir 2 Grundstücke für das Landwirtschaftsprojekt besichtigen.

Dienstag, 02.01.2018

Besichtigung des 1. Grundstücks in Mavueni

  • Resultat: nicht geeignet
    • zu weit weg von den Frauen, die bisher im Projekt sind
    • Böden zu sandig

 

Mittwoch, 03.01.2018

Ministry of Land

  • Recherche (kostet 500 KES pro Anfrage) und Infos zu Landkauf eines ausländischen Vereins in Kenia
  • Resultat: positiv
    • Ausländische Vereine können Grundstücke erwerben, allerdings ist dies nur in Erbpacht für 99 Jahre möglich, was für WEIKE jedoch kein Problem darstellt.
    • Erbpacht kann auch verlängert werden

 

Besichtigung des 2. Grundstücks, ebenfalls in Mavueni

  • Resultat: guter Ersteindruck
    • Direkt am Village, wo auch 2 Frauen, die im Projekt sind, wohnen
    • weitere Frauen im Projekt können gut zu Fuß das Land erreichen
    • Böden sind Lehmmischboden und damit sehr gut zum Anbau der ortsüblichen Gemüse und Pflanzen geeignet

 

Besichtigung des 3. Grundstücks

  • Resultat: nicht geeignet
    • zu weit weg von den Frauen, die bisher im Projekt sind

 

 

 

 

Donnerstag, 04.01.2018

Ministry of Land

  • Reent und Ferdinand lassen Recherche zum 2. Grundstück im machen
  • Resultat: positiv
    • Allerdings hat der Eigentümer seit 1991 keine Grundsteuern bezahlt. Daher muss erst geklärt werden, ob es möglich ist, dass bei einem Kauf der Kaufpreis direkt an die Steuerbehörde geschickt werden kann, damit die Schulden bezahlt sind und die Regierung nicht das Land beschlagnahmen kann.

Freitag, 05.01.2018

Demonstration des Projekts Seifenherstellung im Kindergarten Mnarani

Circa 20 Frauen aus Mnarani haben ein eigenes Projekt gestartet, bei dem sie selbst Seife herstellen, die für verschiedene Zwecke, wie z.B als Waschmittel, als Handseife oder auch zum Spülen verwendet werden kann. >> Zur Projektseite

In Zukunft soll auch eine Seife rein aus natürlichen Zutaten hergestellt werden, die gut für Ausstellungen, Infos über Weike und kleine Dankeschöns verwendet werden kann. Erste Musterseifen werden bis Montag fertig.

Bei dem Treffen mit den Frauen entstand auch dieses schöne Gruppenfoto:

 

Samstag, 06.01.2018

2. Besichtigung des aussichtsreichen Grundstücks in Mavueni

  • Zusammen mit einem Officer des Landwirtschaftsministeriums
  • Resultat positiv
    • Der gute Ersteindruck hat sich bestätigt.
    • Der Officer hat erklärt, dass der Anbau von ortsüblichem Gemüsen und Früchten auf diesem Land sehr gut möglich ist und dass die Sicherheitsvorkehrungen für die Frauen ausreichen würden, da insbesondere der Dorfälteste das Projekt unterstützt (2 seiner Töchter sind mit im Projekt).
  • Vor einer Bepflanzung muss ein passender Brunnen gebaut werden.
  • Sobald geklärt ist, ob das Land gekauft werden kann, werden Angebote für Brunnenbohrungen eingeholt.

 

Projektidee Türvorleger

Die Mutter von Yusuf, der initial die Idee für das Frauenprojekt hatte und engagiert bei den Frauentreffen mitmacht, stellt Türvorleger aus Stoffresten her, die sie kostenlos aus Schneidereigeschäften erhält. Als Hilfsmittel benötigt sie nur eine Schere und eine Sticknadel, mit der sie die bunten Türvorleger stickt, die sie dann in dem Schneidereigeschäft ihrer Tochter verkauft. Sie hat sich auch bereit erklärt, den Frauen aus dem Projekt in die Herstellung einzuweisen. Die Technik sei sehr einfach zu erlernen, sodass die Frauen schon nach wenigen Sitzungen selbstständig Türvorleger sticken können.

Türvorleger Kenia

Rundum: Eine tolle Projektidee, die sich mit minimalem Startkapital und ohne Vorwissen umsetzen lässt. Zudem werden auf diese Weise Materialen verwertet, die ansonsten weggeschmissen werden.

Im Gespräch mit der Mutter kam auch die Idee auf, mit der gleichen Technik auch Taschen herzustellen, was allerdings noch ausgearbeitet werden müsste.

Dienstag, 09.01.2018

  • Abschied von Sifah, Ferdinand und Yusuf
  • Wir erhalten Musterseifen der Frauen aus Mnarani und 2 der von Yusufs Mutter gestickten Türvorleger

Fazit

Es war ein intensiver, erfolgreicher und wie immer wunderschöner Aufenthalt, der dank der engagierten Unterstützung von Sifah, Ferdinand und Yusuf gelungen ist und bleibende Eindrücke hinterlässt. Mit dem Landwirtschaftsprojekt sind wir einen großen Schritt weitergekommen. Darüber hinaus zeigen die von UDI und den Frauen initiierten Projekte das große Engagement und die Motivation auf kenianischer Seite. Gespannt blicken wir auf die Weiterentwicklung der Projekte in 2018!

Sissi, Reent und Simone

 

 

 

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