WEIKE Jahresbericht 2019

Frühjahr 2019

Bei unserem Aufenthalt im März 2019 können wir erfolgreich ein schönes Stück Land (ca. 3000 qm) in Mnarani, einem kleinen Ort bei Kilifi, pachten.
Der Pachtvertag enthält folgende wichtigen Details:

  • Kosten der Pacht pro Jahr: 24.000 KES
  • Dauer: 25 Jahre

Wir bauen einen Zaun um das Grundstück und ein Tor.

Wir stellen Gelder zur Verfügung, um Werkzeuge und erstes Saatgut zu kaufen. Ende Mai wird das Land komplett gereinigt und umgepflügt.
Danach säen und pflanzen Frauen.

Nach der Regenzeit im August können bereits Black Peas (Erbsenart) geerntet werden.

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Weike Frauen bei der Ernte auf unserem gepachteten Land in Mnarani

Herbst 2019

Bei unserem Aufenthalt im September 2019 gehen wir das zweite größere Projekt an. Wir bauen mit lokalen Firmen, die Sifah organisiert hat, einen Brunnen auf unserem Land, damit Weike-Frauen auch in den trockenen Monaten das Land bewirtschaften können.

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Brunnenbau mit Arbeitern der lokalen Brunnenbaufirma

 

Es ist geschafft: Bei ca. 35 m kommt gutes Süßwasser aus dem Brunnen. Ein halber Liter in der Sekunde im Test.

Wasser aus unserem Brunnen in guter Qualität

Nach dem erfolgreichen Brunnenbau können wir auch das nächste Projekte noch während unseres Aufenthalts angehen: Bau und Aufstellung von 3 Tanks für die Wasserspeicherung sowie die Installation einer Solaranlage (Pumpe und Solarpanels).

Zum Abschluss unseres Aufenthalts ist das Ziel geschafft.
Der Brunnen ist gebaut, die Tanks mit Solarpumpe und Solarpanels sind installiert. Die Anlage funktioniert nachhaltig mit Sonnenenergie.

  • Alle Tanks stehen.
  • Das Wasser wird aus dem Brunnen in die Tanks gepumpt.
  • Mit Wasserschläuchen können die Felder bewässert werden.
Großer Tank mit Solarpanel und Wasserschlauch

 

Das strahlende Team (von links): Mae Karisa Mwaringa, Michael, Sifah, Reent

 

Am Nachmittag findet ein Weike-Treffen auf unserem Land statt.

Weike-Frauen auf unserem gepachteten Land

Winter 2019

Die Weike Mitglieder konzipieren gemeinsam Kriterien und Regeln für die Aufnahme von Frauen in das Agrargprojekt. Das Land wir in 14 Parzellen aufgeteilt. Dies ermöglicht die Aufnahme von 14 Frauen. Für die Aufnahme füllt eine Bewerberin einen Aufnahmeantrag aus, in dem die festgelegten Kriterien für die Aufnahme abgefragt werden.

Sifah hat die Aufnahmeanträge von 22 Frauen eingesammelt.

Frauen und Kinder, die sich für Weike interessieren

 

Daraus hat Weike im Dezember 2019 14 Frauen entsprechend den Kriterien ausgewählt. Sie werden als 1. Generation das Land ab Januar 2020 bewirtschaften werden. Die Aufnahme gilt jeweils 1 Jahr und kann dann verlängert werden.

Im Januar 2020 sind Workshops mit einem Agrar-Officer geplant, Saatgut wird angeschafft und verteilt. Dann beginnt die Bewirtschaftung der Parzellen.

Wir freuen uns sehr über die großen Erfolge in 2019 und danken allen Spenderinnen und Spendern, die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben und all die großen Fortschritte möglich gemacht haben.

Asante sana! Vielen Dank!

Kenia-Aufenthalt im September 2019

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Vom 6. bis zum 18. September 2019 waren wir wiedermal mit WEIKE-Mitgliedern und Studierenden der Hochschule Karlsruhe in Kenia, um in unserem Landwirtschaftsprojekt voranzukommen. Nachdem wir im März erfolgreich ein Land gepachtet hatten, war unser Ziel dieses Aufenthalts, einen Brunnen auf unserem Land zu bauen und Tank für die Bewässerung zu installieren.

Dabei waren:

  • Reent Bruns, Sissi Closs, Simone Grasmeier
  • Studierende – Austausch ab 6.9.19: Julien Combelles, Valeria D‘Ambrosio, Greta Held, Lara Krägel, Dennis Jimoh
  • Studierende – Summer School ab 11.9.19: Nergis Kuru, Dominik Müller, Belinda Oechsler, Miriam Yaman

Freitag, 06.09.2019

Los ging es für Sissi und Reent am Donnerstag, 5.9.2019 um 20:00 Uhr ab Frankfurt. Am nächsten Morgen Ankunft um 05:35 in Mombasa, wo wir von Sifah und dem Fahrer mit Minibus abgeholt werden. Dennis ist schon da, die Mädels kommen um 6:35, allerdings Greta aus München ohne Gepäck. Um 9:00 Uhr liefern wir die Studierenden im Hotel Dhao ab. Reent und Sissi gehen gegenüber wieder in den Mnarani Club.

Schon am Nachmittag gehen wir alle zusammen zu unserem Land in Mnarani. Mit dem von Weike gesponserten Saatgut konnten Frauen vor der Regenzeit Ende Mai schon erste Pflanzungen vornehmen. Und jetzt, nach der Regenzeit können Black Peas (Erbsenart) geerntet werden.

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Weike Frauen bei der Ernte auf unserem gepachteten Land in Mnarani

Dank Sifah, der die Firmen vor Ort organisiert, hat der Brunnenbau bereits begonnen. Wir können die Arbeiten besichtigen. Es geht voran, aber es kommt noch kein Wasser bei aktuell ca. 25m Tiefe.

Samstag, 07.09.2019

Wir treffen uns mit den Studierenden. Alle, auch Paul Mumelo, ein Austauschstudent, der bei uns im Sommersemester war, kommen mit zum Land.

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Treffen mit den Studierenden auf unserem Land in Mnarani (von links: Sifah, ein Nachbar, Lena, Paula, Julien, Lara, Sissi, Dennis, Greta, Valeria, Paul)

Der Brunnenbau ist in vollem Gange, alle sind sehr beeindruckt von der Konstruktion.

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Brunnenbau mit Arbeitern der Brunnenbau Firma

Nachmittags führt die Bohrfirma einen Test in ca. 30 m durch. Es kommt Wasser, aber noch nicht genug. Sie werden es heute bis 18:00 nicht mehr vollständig schaffen, sind aber guter Dinge.

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Sifah mit Arbeitern von der Brunnenbaufirma

Wir gehen zurück ins Hotel; das Gepäck von Greta ist angekommen. 🙂

Dienstag, 10.09.2019

Wir treffen uns mit dem Committee, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Es gibt die Erfolgsmeldung vom Brunnenbau. Es kommt gutes Süßwasser aus dem Brunnen, aber es muss noch tiefer gebohrt und gespült werden.

Sifah, Mae Karisa Mwaringa, Michael und Reent beim Messen des Wasservolumens

Mittwoch, 11.09.2019

Morgens treffen wir Sam, der die Rohre für die Bewässerung (Tankverbindung und Wasserhähne) macht. Nachmittags treffen wir nochmal das Committee zur Zahlung der 2. Rate für unseren Toilettenzuschuss, der vertraglich im März 2019 vereinbart wurde.

Danach treffen wir Weike-Frauen aus Mnarani.

Treffen mit Frauen im Haus neben unserem Land. Paul erklärt unseren Fragebogen

Donnerstag, 12.09.2019

Mittags testen wir die Wasserqualität des Brunnens. Dann treffen wir den Schweißer wegen dem großen Tankgestell.

Wasser aus unserem Brunnen in guter Qualität

Freitag, 13.09.2019

Wir suchen Solar-Panels für den Brunnen im Geschäft in Kilifi aus. Außerdem werden auf dem Land die Fundamente für die Tanks gemacht.

Fundamente für die Tanks

Am Nachmittag fahren wir zu Feier von Juliet, der Frau von Sifah. Sie feiert ihren Geburtstag, ihr erstes Jahr im Amt und den Abschluss in der Ausbildung im Sozialwesen.

Juliet und Sifah auf der Feier

Samstag, 14.09.2019

Wir treffen uns mit allen Handwerkern:

  • Tanks; Gestelle für 3 Tanks
  • Solarpumpe und Panels • Mauerarbeiten

Es ist geschafft: Bei ca. 35 m kommt gutes Süßwasser aus dem Brunnen. Ein halber Liter in der Sekunde im Test.

Das strahlende Team (von links): Mae Karisa Mwaringa, Michael, Sifah, Reent
Das strahlende Team mit Sissi

Montag,16.09.2019

Jetzt wollen wir noch die Solarpumpe installieren. Reent und Simone Grasmeier kaufen die Solar-Panele in Mombasa.

Geschäfte in Mombasa

Am Nachmittag findet ein Weike-Treffen auf unserem Land statt.

Weike-Frauen auf unserem gepachteten Land

Abends hat Reent mit dem Schlosser das Gestell für den großen Tank geschweißt.

Gestell für den großen Tank wird geschweißt

Dienstag, 17.09.2019

Die große Summer School an der Pwani University mit ca. 70 Teilnehmenden findet statt.

Treffen an der Pwani University (von links): Edith, Valeria, Lara, Paul, Julien Vorträge und Video-Workshop sind ein voller Erfolg.
Studierende beim Video-Schnitt

Mittwoch, 18.09.2019

Der Brunnen ist gebaut, die Tanks mit Solarpumpe und Solarpanels sind installiert. Die Anlage funktioniert nachhaltig mit Sonnenenergie.

Unser Ziel für diese Reise ist mehr als erfüllt:

  • Alle Tanks stehen.
  • Das Wasser wird aus dem Brunnen in die Tanks gepumpt.
  • Mit Wasserschläuchen können die Felder bewässert werden.

 

Großer Tank mit Solarpanel und Wasserschlauch

Das Gestell für den großen mittleren Tank muss noch verstärkt werden. Wir fliegen am Abend zurück, aber Simone Grasmeier ist noch 2 Tage da bis zur erfolgreichen Fertigstellung.

Fazit

Es war ein intensiver und aufregender Auftenthalt und wir haben unser Ziel des Brunnenbaus und der Installation der Bewässerung erfolgreich umgesetzt und so den Startschuss für die weitere Bewirtschaftung gegeben. Vielen Dank an alle, die tatkräftig mitgeholfen haben und unseren Spenderinnen und Spendern, die diese Schritte möglich gemacht haben.

Unser Projekt ist gestartet – Reise nach Kenia im März 2019

Vom 1. März bis 13. März 2019 waren wir erneut in Kenia, mit dem Ziel, die Planungen und Vorarbeiten in unserem Landwirtschaftsprojekt endlich in die Tat umsetzen zu können.

Und tatsächlich – unseren ersten großen Meilenstein in unserem Landwirtschaftsprojekt haben wir erreicht. Wir haben ein Grundstück gepachtet, die ersten Investitionen getätigt und das Landwirtschaftsprojekt ins Rollen gebracht.

Auf Instagram haben wir tagesaktuell über unsere Aktivitäten und Fortschritte berichtet.

In diesen Bericht möchten wir nochmal kurz und knapp über die wichtigsten Ereignisse und Erfolge erzählen.

Abflug

Am Donnerstag, 28.2.2019 starteten wir (Reent Bruns, Sissi Closs, Angelika Mahringer und Christel Mahringer) um 20:05 mit dem Flieger von Frankfurt.

Freitag, 01.03.2019

Ankunft: 06:00 in Mombasa, abgeholt von Fahrer, Ankunft Mnarani Club: ca. 8:30Uhr
13:00 Uhr Erstes Treffen mit Sifah, Austausch über Entwicklung seit September 2018

Samstag, 02.03.2019

10:30: Treffen mit Committee, das das Land verwaltet, von dem wir ein Stück pachten möchten. Das Committee bringt den im Laufe des Winters ausgearbeiteten Pachtvertrag. Der Pachtvertag enthält folgende wichtigen Details:

  • Pacht pro Jahr: 24.000 KES
  • Dauer: 25 Jahre

Die anwesenden Weike-Mitglieder (Angelika, Christel, Reent, Sissi, Sifah) unterschreiben.
Das Committee ist nicht vollzählig und nimmt daher den Vertrag mit, damit alle den Vertrag unterzeichnen.

Sonntag, 03.03.2019

11:00 Uhr Wir treffen uns auf dem zu pachtenden Grundstück mit einer Firma für Brunnenbohrung. Die Firma hat bei dem Weike-Unterstützer Michael bereits ein Bohrloch gebohrt und einen funktionsfähigen Brunnen installiert. Wir erhalten eine grobe Kostenkalkulation.

15:00 Wir treffen uns erneut mit dem Committee. Sie bringen den ihrerseits unterschriebenen Vertrag. Allerdings fehlt noch die Unterschrift von einem wichtigen Committee-Mitglied. Daher nimmt das Committeee die Unterlagen wieder mit und wir vereinbaren einen Termin am Montag.

Montag, 04.03.2019

16:00 Treffen mit dem Committee. Das Committee bringt das von allen unterschriebene Agreement. Allerdings sollen jetzt zusätzlich 6 Toiletten finanziert werden (ca. 6.000 Euro). Wir verhandeln, da bis jetzt von Toiletten nicht die Rede war. Das Committee nimmt die Verträge wieder mit und wir einigen uns auf eine Lösung im Laufe der nächsten Woche.

Dienstag, 05.03.2019

Das Weike-Team trifft sich und bespricht die weitere Vorgehensweise.
Wir sind uns einig: kein neuer Land-Versuch, stattdessen verhandeln mit dem Committee. Wir einigen uns darauf, dass unser Verein den Bau von 2 Toiletten finanziell unterstützt (200.000 KES).
15:30 Treffen mit dem Committee und allen Weike-Mitgliedern vor Ort. Nach zähen Verhandlungen einigen wir uns darauf, dass wir 2 Toiletten finanzieren
16:00 Treffen mit 10 Frauen in Mnarani. Austausch und Diskussion der kompletten Unterlagen über Verhütungsmethoden. Wir haben das komplette Material in Swaheli, das Rukiya, Ann, und Timothy übersetzt haben, ausgedruckt mitgebracht. Die Frauen finden das Material gut und beteiligen sich sehr lebhaft an der Diskussion.

Mittwoch, 06.03.2019

14:00 Uhr Treffen mit dem Zaunbauer

Donnerstag, 07.03.2019

16:00 Uhr Treffen mit dem Committee und finale Unterschrift unter den Leasingvertrag mit gleichzeitiger Übergabe der 1. Pacht bis 31.3. 2020 sowie der ersten Rate für die 2 Toiletten.
Alle sind sehr glücklich über die Lösung.

Freitag, 08.03.2019

08:00 Reent kauft zusammen mit Sifah das Material für einen Zaun um das gepachtete Grundstück.
Die Zaun-Firma startet sofort mit dem Zaunbau.

Samstag, 09.03.2019

Der Zaun ist tatsächlich fertig trotz ca. 40 Grad Hitze.

Sonntag, 10.03.2019

Besuch bei Michael’s Familie und Bewunderung seines neu geborenen Sohns
Besichtigung der Wasserinstallation, die bei ihm gemacht wurde.

Montag, 11.03.2019

Besuch bei dem Besitzer des Grundstücks, von dem wir einen Teil gepachtet haben.

Dienstag, 12.03.2019

16:00 Uhr Treffen mit Frauen aus Mnarani auf unserem neu gepachteten Grundstück. Alle sind begeistert, dass jetzt etwas vorangeht und sie tatsächlich anfangen können. Die ersten Aktivitäten werden geplant und alle freuen sich riesig.

20:00 Abschlusstreffen im Mnarani Club mit allen Weike Mitgliedern vor Ort

Mittwoch, 13.03.2019

Ausklang und Abflug um 22:30 von Mombasa.

 

Unsere ausführlichen Berichte mit Bildern könnt ihr auf unserer Instagram-Seite nachlesen.

 

Unsere Reise nach Kenia im September 2018

Vom 30. August bis zum 7. September 2018 waren wir erneut in Kenia, um in unserem Projekt voranzukommen. Mit dabei waren Sissi Closs, Reent Bruns, Gabi Amman und Sepp Ballauf sowie die Masterstudentinnen Jennifer Hoffstaetter und Belinda Oechsler, die im Rahmen der Hochschulkooperation ein komplettes Semester in Kilifi verbringen.

Unsere Fortschritte im Wochenüberblick:

Sonntag, 2.9.2018 –
Besichtigung von Grundstücken für unser geplantes Agrarprojekt

1. Majajani Conter: 1,5 acre

  • Dieses Grundstück liegt direkt an einer befahrenen, nicht asphaltierten Straße (sehr hohes Staubaufkommen). Bei der anschließenden Search (Grundbuchauskunft) am Montag 3.9 hat sich herausgestellt, dass lediglich 1 Acre kaufbar ist.
  • Unsere Einschätzung: Das Grundstück eignet sich nicht für unser Projekt, da es zu klein und mit der Lage direkt an der Straße zu staubig ist.

2. Dzombere, 1-3 acre

  • Dieses Grundstück liegt sehr schön auf einer Anhöhe. Allerdings ist es aufgrund fehlender Infrastruktur schwer zu erreichen.
  • Unsere Einschätzung: Das Grundstück eignet sich nicht für unser Projekt, da es schwer zu erreichen ist.

Dienstag, 4.9.2018 –
Treffen mit Frauen aus unserem Weike-Projekt

Wir konnten 15 Frauen aus Mnarani und Umgebung treffen. Hierbei wollten wir die Ergebnisse des Masterprojekts von Belinda, Jennifer und Timothy zum Thema Famliy Planning mit den Frauen besprechen und erfahren, ob sie an den Ergebnissen interessiert sind.

Unser Masterprojekt hat zum Thema Verhütungsmittel unterschiedliche Dokumente produziert:

  • Informationen für Frauen
  • Informationen für Männer
  • Informationen für Dozenten

Zusammen mit der Dozentin Edith Miano sowie den Studierenden Ann Mwangi und Timothy Musa konnten wir in einem Zentrum in Mnarani die Frauen treffen, die teilweise mit ihren Kindern gekommen sind. Die Informationen für Frauen in Englisch und Swahili haben wir an die Frauen verteilt. Edith, Ann und Timothy haben auf Swahili erklärt, worum es geht. Belinda und Jennifer hatten einen Fragebogen vorbereitet, mit dem wir abgefragt haben, wieweit die Information für die Frauen nützlich ist. Nach eifrigen Diskussionen hat sich herausgestellt, dass die Frauen die Informationen sehr gut finden. Aber sie haben auch noch interessante weitere Aspekte genannt, die berücksichtigt werden sollen, zum Beispiel in wieweit Alkohol und Drogen Verhütungsmittel beeinflussen. Das Treffen dauerte 2-3 Stunden. Die Stimmung war sehr gut und wir haben sehr viele Impulse mitgenommen.

Aufgrund der positiven Rückmeldungen haben wir beschlossen, die kompletten Informationen in Swahili zu übersetzen und den Frauen zur Verfügung zu stellen. Die Übersetzung werden Ann und Timothy machen.

Donnerstag, 6.9.2018

Vormittags besuchten wir ein Schweitzer Agrarprojekt über Gäste, die wir im Hotel kennengelernt haben. Wir konnten viele Informationen bekommen, wie Gemüse sinnvoll und in welcher Art angebaut werden kann. Biovision ist die Schweitzer Dachorganisation für dieses Projekt.

Nachmittags besuchten wir ein weiteres Grundstück in Mavueni.

Unsere Einschätzung: Das Grundstück eignet sich für unser Projekt. Es eignet sich für Anbau und ist gut erreichbar. Es bietet auch genügend Schutz durch umliegende Bewohner. In der nahen Umgebung wurden Brunnen mit Süßwasser gebaut.

Mit dem Verkäufer wurde vereinbart, die für einen Verkauf erforderlichen Schritte durchzuführen. Der Verkäufer muss dazu zuerst einige Formalia klären. Danach wird über den Kaufpreis verhandelt, um zu einer Vereinbarung zu kommen vor dem tatsächlichen Kauf.

Fazit unserer Reise

Das dritte von uns besichtigte Grundstück hat unserer Meinung nach Potential. Allerdings wird sich der Kauf noch einige Zeit hinziehen.

Um möglichst zeitnah für die Frauen in unserem Projekt etwas aufbauen zu können, versuchen wir einen iterativen Ansatz. Im ersten Schritt möchten wir versuchen, ein Stück Land zu pachten. Dazu eignet sich unserer Meinung nach das Land rund um den Treffpunkt, wo wir uns mit den Frauen in Mnarani getroffen haben. Daher haben wir jetzt versucht, mit dem Kommittee, das dieses Land verwaltet, Kontakt aufzunehmen und Möglichkeiten der Verpachtung abzusprechen.

Im Nachgang an unseren Aufenthalt haben wir dann die Zustimmung des Verwaltungskommitees erhalten, dass wir das Land pachten können.

Wenn auch die vertragliche Vereinbarung gelingt, können wir bald mit dem ersten Agrarprojekt starten!

Heute ist Weltfrauentag

Der 8. März …

Weltfrauentag… ist der alljährliche Weltfrauentag – ein Tag, der im Kampf um Gleichberechtigung und Emanzipation von Frauen entstanden ist. In Deutschland und vielen Ländern Europas, so wie in den USA sind Frauenbewegungen und Feminismus schon lange, zum Teil seit dem 18. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil der Beseitigung von gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten und Benachteiligung und wenn auch noch nicht alle Ziele erreicht sein mögen, haben diese Bewegungen – im internationalen Vergleich betrachtet – viel zur verbesserten Stellung der Frauen beigetragen.

 

Doch wie sieht es in Kenia aus?

Frauenbewegungen in Kenia sind zwar vorhanden, lassen sich jedoch meist nur als temporär charakterisieren. Die Mitgliedschaft in Frauengruppen ist oftmals durch persönliche, verwandtschaftliche und/oder ethnische Beziehungen limitiert. Zudem werden die Funktionen verschiedener Gruppen von den Aktivistinnen nicht als komplementär, sondern als konfliktbehaftet wahrgenommen, da sich viele Unterschiede in der sozialen Differenzierung wiederspiegeln. Ländliche, in ökonomisch schwächeren Gebieten verortete Gruppierungen die den Großteil der Frauen repräsentieren empfinden die progressiveren Frauenbewegungen in urbanen Gebieten als fernab ihrer Lebensrealität. Dieses Gefüge hemmt das Entstehen eines Wir-Gefühls und damit die konstruktive Vernetzung für ein gleichberechtigtes Selbstbewusstsein.

Trotz dieser Problematik gibt es jedoch vereinzelte relativ beständige Gruppierungen. Eine führende Position hat die Federation of Kenya Women Lawyers (FIDA).

Seit 2008 existiert zudem die Bunge la Wamama Mashinani (Parlament der Frauen an der Basis). Die Bewegung setzt sich dafür ein, Frauen eine Stimme zu geben, den Zugang zum politischen und wirtschaftlichen Leben sowie zur Bildung zu fördern und die Straflosigkeit in Nairobi (für Täter von sexuellen Übergriffen an Frauen) zu bekämpfen.

Doch die Aktivistinnen müssen ein großes Opfer bringen. Die Mitglieder werden ständig zur Zielscheibe von Angriffen. Unterstützung durch die Regierung von Kenyatta erhält die Bewegung kaum. Die einzige Verbesserungschance bietet die Vernetzung mit anderen Gruppen. Weitere erschwerende Faktoren sind die Straflosigkeit von Menschenrechtsverletzungen und die Einschränkung der Pressefreiheit.

Diese Zustände möchten wir am Tag für Frauen(rechte) erwähnen, da sie auch für unser Projekt zu zwei wichtigen Schlussfolgerungen führen:

  1. Der dringende Wunsch nach besseren Lebensumständen ist in ganz Kenia (ländlich und urban) vorhanden.
  2. Die Frauen brauchen Hilfe und Schutz um ihre Anliegen schrittweise durchsetzen zu können.

Das liegt mit unserem Slogan und Namen – WOMEN EMPOWERMENT IN KENYA – auch uns besonders am Herzen!

Bericht von Angelika Mahringer

Quellen:

Kenia-Aufenthalt 2018

Vom 1. Januar bis zum 10. Januar 2018 waren wir (Sissi, Reent und Simone) in Kenia, um die aktuellen Projekte vor Ort zu begleiten und insbesondere das geplante Landwirtschaftsprojekt voranzubringen. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Fortschritte der einzelnen Tage zusammen.

Montag, 01.01.2018

Erstes Treffen mit den UDI-Mitgliedern Ferdinand und Sifah

  • Austausch über die Fortschritte seit Mai 2017
  • Bereits gestartete Projekte der Frauen in Mnarani:
    • Seifenherstellung: Circa 20 Frauen aus Mnarani haben ein eigenes Projekt gestartet, bei dem sie selbst Seife herstellen. Am Freitag dürfen wir live bei der Herstellung zusehen.
    • Mikrofinanzierung: Die Frauen geben wöchentlich 20 KES in eine gemeinsame Kasse, die von 3 der Frauen selbst verwaltet wird. Bei Bedarf können sie daraus ein Darlehen beziehen. Das gemeinsame Sparen stärkt das Verantwortungsbewusstsein und die Frauen lernen, ihren Finanzhaushalt zu managen. Die regelmäßigen Treffen (unter der Leitung von Juliet oder Sifah) werden außerdem zum Erfahrungsaustausch zu verschiedenen Themen (z.B. auch Family Planning / Aufklärung zu Verhütungsmitteln) genutzt.
  • Während unseres Aufenthalts möchten wir 2 Grundstücke für das Landwirtschaftsprojekt besichtigen.

Dienstag, 02.01.2018

Besichtigung des 1. Grundstücks in Mavueni

  • Resultat: nicht geeignet
    • zu weit weg von den Frauen, die bisher im Projekt sind
    • Böden zu sandig

 

Mittwoch, 03.01.2018

Ministry of Land

  • Recherche (kostet 500 KES pro Anfrage) und Infos zu Landkauf eines ausländischen Vereins in Kenia
  • Resultat: positiv
    • Ausländische Vereine können Grundstücke erwerben, allerdings ist dies nur in Erbpacht für 99 Jahre möglich, was für WEIKE jedoch kein Problem darstellt.
    • Erbpacht kann auch verlängert werden

 

Besichtigung des 2. Grundstücks, ebenfalls in Mavueni

  • Resultat: guter Ersteindruck
    • Direkt am Village, wo auch 2 Frauen, die im Projekt sind, wohnen
    • weitere Frauen im Projekt können gut zu Fuß das Land erreichen
    • Böden sind Lehmmischboden und damit sehr gut zum Anbau der ortsüblichen Gemüse und Pflanzen geeignet

 

Besichtigung des 3. Grundstücks

  • Resultat: nicht geeignet
    • zu weit weg von den Frauen, die bisher im Projekt sind

 

 

 

 

Donnerstag, 04.01.2018

Ministry of Land

  • Reent und Ferdinand lassen Recherche zum 2. Grundstück im machen
  • Resultat: positiv
    • Allerdings hat der Eigentümer seit 1991 keine Grundsteuern bezahlt. Daher muss erst geklärt werden, ob es möglich ist, dass bei einem Kauf der Kaufpreis direkt an die Steuerbehörde geschickt werden kann, damit die Schulden bezahlt sind und die Regierung nicht das Land beschlagnahmen kann.

Freitag, 05.01.2018

Demonstration des Projekts Seifenherstellung im Kindergarten Mnarani

Circa 20 Frauen aus Mnarani haben ein eigenes Projekt gestartet, bei dem sie selbst Seife herstellen, die für verschiedene Zwecke, wie z.B als Waschmittel, als Handseife oder auch zum Spülen verwendet werden kann. >> Zur Projektseite

In Zukunft soll auch eine Seife rein aus natürlichen Zutaten hergestellt werden, die gut für Ausstellungen, Infos über Weike und kleine Dankeschöns verwendet werden kann. Erste Musterseifen werden bis Montag fertig.

Bei dem Treffen mit den Frauen entstand auch dieses schöne Gruppenfoto:

 

Samstag, 06.01.2018

2. Besichtigung des aussichtsreichen Grundstücks in Mavueni

  • Zusammen mit einem Officer des Landwirtschaftsministeriums
  • Resultat positiv
    • Der gute Ersteindruck hat sich bestätigt.
    • Der Officer hat erklärt, dass der Anbau von ortsüblichem Gemüsen und Früchten auf diesem Land sehr gut möglich ist und dass die Sicherheitsvorkehrungen für die Frauen ausreichen würden, da insbesondere der Dorfälteste das Projekt unterstützt (2 seiner Töchter sind mit im Projekt).
  • Vor einer Bepflanzung muss ein passender Brunnen gebaut werden.
  • Sobald geklärt ist, ob das Land gekauft werden kann, werden Angebote für Brunnenbohrungen eingeholt.

 

Projektidee Türvorleger

Die Mutter von Yusuf, der initial die Idee für das Frauenprojekt hatte und engagiert bei den Frauentreffen mitmacht, stellt Türvorleger aus Stoffresten her, die sie kostenlos aus Schneidereigeschäften erhält. Als Hilfsmittel benötigt sie nur eine Schere und eine Sticknadel, mit der sie die bunten Türvorleger stickt, die sie dann in dem Schneidereigeschäft ihrer Tochter verkauft. Sie hat sich auch bereit erklärt, den Frauen aus dem Projekt in die Herstellung einzuweisen. Die Technik sei sehr einfach zu erlernen, sodass die Frauen schon nach wenigen Sitzungen selbstständig Türvorleger sticken können.

Türvorleger Kenia

Rundum: Eine tolle Projektidee, die sich mit minimalem Startkapital und ohne Vorwissen umsetzen lässt. Zudem werden auf diese Weise Materialen verwertet, die ansonsten weggeschmissen werden.

Im Gespräch mit der Mutter kam auch die Idee auf, mit der gleichen Technik auch Taschen herzustellen, was allerdings noch ausgearbeitet werden müsste.

Dienstag, 09.01.2018

  • Abschied von Sifah, Ferdinand und Yusuf
  • Wir erhalten Musterseifen der Frauen aus Mnarani und 2 der von Yusufs Mutter gestickten Türvorleger

Fazit

Es war ein intensiver, erfolgreicher und wie immer wunderschöner Aufenthalt, der dank der engagierten Unterstützung von Sifah, Ferdinand und Yusuf gelungen ist und bleibende Eindrücke hinterlässt. Mit dem Landwirtschaftsprojekt sind wir einen großen Schritt weitergekommen. Darüber hinaus zeigen die von UDI und den Frauen initiierten Projekte das große Engagement und die Motivation auf kenianischer Seite. Gespannt blicken wir auf die Weiterentwicklung der Projekte in 2018!

Sissi, Reent und Simone

 

 

 

Vor Ort in Kenia 1. – 10. Januar 2018

Vom 1. bis zum 10. Januar 2018 waren wir (Sissi, Reent und Simone) vor Ort im Kenia, um die aktuellen Projekte vor Ort zu begleiten und insbesondere das geplante Landwirtschaftsprojekt in die Tat umzusetzen. Neben Besichtigungen und näheren Planungen zum Grundstück durften wir ein spannendes Projekt hautnah miterleben, die die Frauen aus Mnarani bereits erfolgreich gestartet haben.

Darüber und über die Fortschritte unseres spannenden und intensiven Aufenthalts werden wir bald genauer berichten!

Treffen der Frauen in Mnarani am 5. Januar 2018

Erster Meilenstein unseres Projekts auf betterplace.org

Unsere Crowdfunding-Kampagne auf betterplace.org ist nun schon eine Weile online.

Bisher war diese nur über Google oder mit dem Link zu erreichen. Damit betterplace.org Projektseiten auch auf ihrer Plattform bekannt macht, müssen mindestens 5 Spenden und insgesamt 250 Euro eingegangen sein.

Diese Hürde wurde nun überschritten! 🙂

Bei der Suche nach Frauen und Kenia wird unser Projekt Anbau von Nahrungsmitteln für junge Frauen in Kenia nun als erstes Suchergebnis angezeigt. So werden nun auch Personen auf das Projekt aufmerksam, die nach Projekten bestimmter Themen oder Einsatzgebiete suchen und diese unterstützen möchten.

Projekt in der Suche

Heute ist Welt-Mädchentag

Der 11. Oktober ist Welt-Mädchentag (International Day of the Girl Child).

Es ist ein offizieller Aktionstag, der 2011 von den Vereinten Nationen gestartet wurde, und auf die Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen in vielen Ländern der Welt aufmerksam macht: So gehen beispielsweise 130 Millionen Mädchen weltweit nicht in die Schule, was aus einer aktuellen Studie der Entwicklungsorganisation One hervorgeht.

Die Idee zum Welt-Mädchentag entstand bereits 2003 im Rahmen der Kampagne „Because I am a Girl“ des Vereins Plan International Deutschland e.V. Der Verein startet auch heute wieder eine Aktion: Viele Wahrzeichen und Gebäude leuchten heute in einem kräftigen Pink – eine Farbe, die Lebensfreude und Zuversicht vermitteln soll.

Quelle: www.plan.de

 

Spenden ab sofort auf betterplace.org möglich

Landwirtschaftsprojekt auf betterplace.orgVor kurzem haben wir unser Projekt zum Nahrungsmittelanbau auf der Spendenplattform betterplace.org online gestellt. Dieses kann ab sofort bespendet werden.

Im ersten Schritt möchten wir 1 Hektar Land für die Frauen im Dorf Majajani in der Küstenregion Kilifi kaufen. Unsere Projektpartner haben bereits mehrere Felder gesichtet und auf Qualität und Beschaffenheit für den geplanten Gemüseanbau überprüft. Leider werden die Preise für Felder immer teurer, sodass wir den Kauf zeitnah abschließen möchten. 1 Hektar kostet aktuell ca. 500.000 KES (das entspricht 4.069 Euro). Im Januar werden wir – auf eigene Kosten –  nach Kenia fliegen, um beim Kauf dabei zu sein und mit unseren Partnern die nächsten Schritte und Bedarfe abzustimmen.

>> Jetzt auf betterplace.org spenden

Wir bedanken uns bereits im Voraus herzlich für Ihre Spende!