Mit 2020 blicken wir auf ein Jahr der neuen globalen Herausforderungen zurück. Ein Jahr, das die Welt auf den Kopf gestellt hat. Aber auch ein Jahr voller Chancen und Möglichkeiten, zu wachsen und Neues zu beginnen.
Das trifft auch für unsere Frauen in Kenia zu. Wir sind begeistert, wie dieses Jahr aus einem leeren Feld ein gedeihendes Beet aus unzähligen Pflanzen und Bäumen entstanden ist und wie die Frauen in eigener Organisation die ersten Erträge ihrer Landwirtschaft ernten konnten.
Wir freuen uns, in diesem Blogartikel im Detail zu berichten, was das Jahr 2020 bei WEIKE geprägt hat.
Frühjahr 2020
Ende Februar bis Anfang März (26.02.-09.03.2020) sind wir wieder in Kenia (Reent, Sissi und Belinda). Bei unserem Aufenthalt können wir alle 14 Frauen kennenlernen, die fürs Projekt ausgewählt wurden. Wir legen auf unserem Feld die Parzellen für die Frauen an. Jede Frau erhält ihre eigene Parzelle und kann sich diese selbst aussuchen.



Auf jeder Parzelle wird ein Sonnenschutz aus Holz und Gras errichtet für die Aussaat.


Steven, der Gärtner vom Mnarani-Hotel zeigt, wie sie ihre Gemüsefelder bebauen. Alle Frauen dürfen für eine kurze Einführung kommen.

Weike wächst
Nach dem Beitritt von Sarah Ebel im Winter 2019 gibt es wieder zwei neue Weike-Mitglieder:
• Valeria D‘ Ambrosio
• Nero Kuru
Beide sind Masterstudentinnen im Studiengang Kommunikation und Mendienmanagement. Valeria hat im Herbst/Winter an einem Austauschsemester an der Pwani-Universität teilgenommen. Valeria und Neru haben beide die Summer School 2019 im September 2019 an der Pwani-Universität mitorganisiert, Bei ihrem Aufenthalt haben sie das Land, die Leute und die Kultur kennen und lieben gelernt. Sie möchten daher Weike mit ihrer Mitarbeit unterstützen. Dank ihrer Expertise kann Weike jetzt seine Präsenz in den sozialen Medien ausbauen und einen LinkedIn-Auftritt starten.
Frühsommer 2020
Während der Regenzeit kam es zur Überflutung der Parzellen von Amina, Loice und Asma am unteren Ende unseres Feldes. Ihre gesamte Bepflanzung wurde weggespült. Dank Sifah und Sammy wurden sofort Entwässerungsgräben angelegt, um das Wasser wegzuleiten. Der Verein zahlt den Arbeitslohn, Sascha kümmert sich um die Überweisung.

Die anderen Frauen unterstützen Amina, Loice und Asma. Sie geben ihnen neue Sämlinge und Pflanzen. Damit ist der Schaden schnell behoben und alle können erfolgreich auf ihrer Parzelle weiter anbauen und ernten.

Sommer 2020
Auch in Kenia gibt es Corona-bedingt Restriktionen und partielle Ausgangssperren. Die Frauen können weitermachen. Sie dürfen aber nicht alle gleichzeitig auf dem Feld sein, am besten nur jeweils zu Dritt.
Anfang Juli gab es wieder eine Aufregung. In unserer Gegend haben Drogensüchtige in der Nacht die Holzpfähle der Zäune gestohlen, um diese als Brennholz zu verkaufen. Sifah und Sammy sind wieder sofort zur Stelle, besorgen neue Pfähle und reparieren den Zaun. Der Zaun ist ganz wichtig, damit keine Ziegen an die Pflanzen kommen.
Material und Reparaturaufwände konnte wieder der Verein bezahlen.
Glücklicherweise wachsen und gedeihen die Pflanzen, insbesondere die Bananen und alle anderen Früchte.

Herbst 2020
Die Arbeit der Frauen hat sich bis zu Regierungskreisen herumgesprochen und findet große Anerkennung. Vier Mitarbeiter*innen der National Disaster Management Authority (N.D.M.A,), eine halbstaatliche Kenianische Organisation (https://www.ndma.go.ke), besuchen das Feld:
• Adam Ndamungu- kilifi County drought cordinator
• Stephen Musimba ,kilifi County drought response officer
• Kevin Mutuku, DRR field cordinator
• Caroline Ayienda Kilifi county information officer.
Das Beste für die Frauen ist, dass sie jetzt eine offizielle Registrierung bekommen.

Diese Registrierung eröffnet den Frauen die Möglichkeit, ein Konto zu eröffnen, was sie gerne tun. Außerdem besucht Winnie Sada, eine Mitarbeiterin des Ministeriums für Landwirtschaft, das Feld, um sich persönlich ein Bild zu machen und die Frauen in der Pflanzenkunde zu unterstützen.

Winter 2020
An der Küste in Kenia ist es trocken und heiß. Sifah meldet ein Problem, der Brunnen funktioniert nicht mehr auf unserem Feld. Über Ferndiagnose mit Bildern und Whatsapp analysieren Reent und Sifah mögliche Ursachen. Zum Glück stellt sich der Fehlerfall heraus, der am einfachsten zu beheben ist: die Pumpe ist kaputt und muss ersetzt werden.

In Windeseile organisiert Sifah eine neue Pumpe und Techniker, die den Austausch der Pumpe vornehmen. Der Verein übernimmt die Kosten. Das Geld kommt dank der guten Finanzverwaltung von Sascha und der direkten PayPal-Überweisung von Tim sofort bei Sifah an, sodass es keine Verzögerungen gibt.
Zum Glück konnte die Reparatur blitzschnell durchgeführt werden, da bei Temperaturen um 40 Grad die Pflanzen in nur ein bis zwei Tagen vertrocknet wären.
Die defekte Pumpe nimmt die Firma zur Reparatur. Wir bekommen sie nach der Reparatur als Ersatzpumpe zurück.
Fazit
2020 war auch für Weike ein besonderes Jahr. Wir konnten wegen Corona nicht wie ursprünglich geplant im Herbst wieder nach Kenia fahren. Aber wir sind froh, dass die Frauen bisher alles gemeistert haben und auch die Probleme vor Ort dank unserer kenianischen Mitglieder und Freunde sowie dem engagierten Weike-Team immer schnell behoben werden konnten.
Wir danken allen Sponsoren, die es durch Ihre Unterstützung ermöglichen, dass wir so schnell im Bedarfsfall handeln können und die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
Die Freude und das Lachen sind ermutigend und ansteckend.

2020 | Bericht von Sissi Closs und Reent Bruns