Unsere Reise nach Kenia im September 2018

Vom 30. August bis zum 7. September 2018 waren wir erneut in Kenia, um in unserem Projekt voranzukommen. Mit dabei waren Sissi Closs, Reent Bruns, Gabi Amman und Sepp Ballauf sowie die Masterstudentinnen Jennifer Hoffstaetter und Belinda Oechsler, die im Rahmen der Hochschulkooperation ein komplettes Semester in Kilifi verbringen.

Unsere Fortschritte im Wochenüberblick:

Sonntag, 2.9.2018 –
Besichtigung von Grundstücken für unser geplantes Agrarprojekt

1. Majajani Conter: 1,5 acre

  • Dieses Grundstück liegt direkt an einer befahrenen, nicht asphaltierten Straße (sehr hohes Staubaufkommen). Bei der anschließenden Search (Grundbuchauskunft) am Montag 3.9 hat sich herausgestellt, dass lediglich 1 Acre kaufbar ist.
  • Unsere Einschätzung: Das Grundstück eignet sich nicht für unser Projekt, da es zu klein und mit der Lage direkt an der Straße zu staubig ist.

2. Dzombere, 1-3 acre

  • Dieses Grundstück liegt sehr schön auf einer Anhöhe. Allerdings ist es aufgrund fehlender Infrastruktur schwer zu erreichen.
  • Unsere Einschätzung: Das Grundstück eignet sich nicht für unser Projekt, da es schwer zu erreichen ist.

Dienstag, 4.9.2018 –
Treffen mit Frauen aus unserem Weike-Projekt

Wir konnten 15 Frauen aus Mnarani und Umgebung treffen. Hierbei wollten wir die Ergebnisse des Masterprojekts von Belinda, Jennifer und Timothy zum Thema Famliy Planning mit den Frauen besprechen und erfahren, ob sie an den Ergebnissen interessiert sind.

Unser Masterprojekt hat zum Thema Verhütungsmittel unterschiedliche Dokumente produziert:

  • Informationen für Frauen
  • Informationen für Männer
  • Informationen für Dozenten

Zusammen mit der Dozentin Edith Miano sowie den Studierenden Ann Mwangi und Timothy Musa konnten wir in einem Zentrum in Mnarani die Frauen treffen, die teilweise mit ihren Kindern gekommen sind. Die Informationen für Frauen in Englisch und Swahili haben wir an die Frauen verteilt. Edith, Ann und Timothy haben auf Swahili erklärt, worum es geht. Belinda und Jennifer hatten einen Fragebogen vorbereitet, mit dem wir abgefragt haben, wieweit die Information für die Frauen nützlich ist. Nach eifrigen Diskussionen hat sich herausgestellt, dass die Frauen die Informationen sehr gut finden. Aber sie haben auch noch interessante weitere Aspekte genannt, die berücksichtigt werden sollen, zum Beispiel in wieweit Alkohol und Drogen Verhütungsmittel beeinflussen. Das Treffen dauerte 2-3 Stunden. Die Stimmung war sehr gut und wir haben sehr viele Impulse mitgenommen.

Aufgrund der positiven Rückmeldungen haben wir beschlossen, die kompletten Informationen in Swahili zu übersetzen und den Frauen zur Verfügung zu stellen. Die Übersetzung werden Ann und Timothy machen.

Donnerstag, 6.9.2018

Vormittags besuchten wir ein Schweitzer Agrarprojekt über Gäste, die wir im Hotel kennengelernt haben. Wir konnten viele Informationen bekommen, wie Gemüse sinnvoll und in welcher Art angebaut werden kann. Biovision ist die Schweitzer Dachorganisation für dieses Projekt.

Nachmittags besuchten wir ein weiteres Grundstück in Mavueni.

Unsere Einschätzung: Das Grundstück eignet sich für unser Projekt. Es eignet sich für Anbau und ist gut erreichbar. Es bietet auch genügend Schutz durch umliegende Bewohner. In der nahen Umgebung wurden Brunnen mit Süßwasser gebaut.

Mit dem Verkäufer wurde vereinbart, die für einen Verkauf erforderlichen Schritte durchzuführen. Der Verkäufer muss dazu zuerst einige Formalia klären. Danach wird über den Kaufpreis verhandelt, um zu einer Vereinbarung zu kommen vor dem tatsächlichen Kauf.

Fazit unserer Reise

Das dritte von uns besichtigte Grundstück hat unserer Meinung nach Potential. Allerdings wird sich der Kauf noch einige Zeit hinziehen.

Um möglichst zeitnah für die Frauen in unserem Projekt etwas aufbauen zu können, versuchen wir einen iterativen Ansatz. Im ersten Schritt möchten wir versuchen, ein Stück Land zu pachten. Dazu eignet sich unserer Meinung nach das Land rund um den Treffpunkt, wo wir uns mit den Frauen in Mnarani getroffen haben. Daher haben wir jetzt versucht, mit dem Kommittee, das dieses Land verwaltet, Kontakt aufzunehmen und Möglichkeiten der Verpachtung abzusprechen.

Im Nachgang an unseren Aufenthalt haben wir dann die Zustimmung des Verwaltungskommitees erhalten, dass wir das Land pachten können.

Wenn auch die vertragliche Vereinbarung gelingt, können wir bald mit dem ersten Agrarprojekt starten!

Studierendenprojekte zur Unterstützung unserer Projekte in Kilifi

Im Rahmen des Kooperationsprojekts ADDI (ADaptive DIgitale Lernsysteme für den Ausbau der Technischen Kommunikation und den multikulturellen, multimedialen Austausch in Deutschland und Kenia) im Masterstudiengang Kommunikation und Medienmanagement an der Hochschule Karlsruhe wurden in diesem Sommersemester mehrere Masterprojekte unter Beteiligung der zwei kenianischen Austauschstudierenden der Pwani Universität in Kilifi, Ann und Timothy, durchgeführt. Die Ergebnisse können für die von WEIKE geplanten Projekte für die Frauen in Kenia genutzt werden.

Das ADDI-Projekt wird im Rahmen des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs für Studierende – BWS plus, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung für 3 Jahre gefördert.

Hier möchten wir gerne die Projekte und ihre Relevanz für WEIKE kurz vorstellen. Die ausführlicheren Berichte der Studierenden sind im Projektportal des Studiengangs KMM-Master zu finden.

 

Agrikultur in Kilifi County

Gewächshaus in KilifiEin Projektteam erarbeitete zielgruppengerechte Schulungsunterlagen über den Anbau und die Pflege von Pflanzen und Bäumen in Kilifi County, die sehr gut für unser Landwirtschaftsprojekt genutzt werden kann. Die Auswahl der Pflanzen, deren Anbau für Anfänger gut geeignet ist und deren Standortbedingungen in Kilifi erfüllt werden können, fand in enger Zusammenarbeit mit der kenianischen Austauschstudentin Ann und in Rücksprache mit einem Experten aus Kenia statt. Aus den erarbeiteten Informationen kann ein Ringbuch erstellt werden, welches die Frauen bei ihrer Arbeit auf dem Feld unterstützen soll. Ausführliche Schulungsunterlagen wurden für die Zielgruppe Trainer erstellt, die die Frauen in den Workshops zum landwirtschaftlichen Anbau schulen sollen. Des Weiteren gibt es eine Website, die sich an die Trainer und an die Landbesitzer richtet, um jederzeit über den aktuellen Stand des Landwirtschaftsprojekt zu informieren.

>> Projektbericht „Agrikultur in Kilifi County“ auf kmmmaster.de

Family Planning

Workshop zu Verhütungsmethoden in KilifiEin weiteres Projektteam erstellte zielgruppengerechte Informationen zum Thema Family Planning. Da in vielen Ländern Afrikas, so auch in Kenia, Themen wie Sexualität und Verhütung tabu sind, herrscht viel Mythus und Unkenntnis über Verhütung und die vielfältigen Methoden. Dies führt zu ungewollten Schwangerschaften und damit verbundenen Schulabbrüchen, durch die die betroffenen Frauen und Mädchen in einen Armutskreis geraten, aus dem sie selbst nicht mehr herauskommen. Um hier bei der Ursache anzuknüpfen, führt unsere Partnerorganisation Uwezo Development Initiative (UDI) Workshops in den Dörfern rund um Kilifi durch, um Frauen und Männer in den abgelegenen Dörfern über verschiedene Verhütungsmethoden zu informieren. Im Rahmen des Masterprojekts an der Hochschule Karlsruhe haben die Studierenden gemeinsam mit dem kenianischen Studenten Timothy zielgruppengerechte Informationen in 3 Sprachen (Englisch, Deutsch und Swahili) erarbeitet, die vor Ort eingesetzt werden können. Belinda und Jenni, zwei der Masterstudierenden werden von September bis Dezember 2018 im Rahmen eines Auslandssemesters vor Ort in Kilifi sein, um an dem Projekt weiterzuarbeiten und das Lernmaterial an die Menschen vor Ort heranzutragen und zu optimieren.

>> Projektbericht „Family Planning“ auf kmmmaster.de

Sonnenbrunnen

Sonnenbrunnen in KeniaIn einem weiteren Masterprojekt ging es um das Thema solarbetriebener Brunnen. Mit der Sahay Solar Engineering UG war bereits ein Unternehmen aus Karlsruhe gegeben, das solarbetriebene Brunnen in afrikanischen Raum anbietet, was Potenzial für eine Zusammenarbeit mit WEIKE bietet. Durch solarbetriebene Brunnen kann zum einen eine saubere, zuverlässige Wasserversorgung gewährleistet, und zum anderen eine nachhaltige Bewässerung der Pflanzen, die die Frauen für den Verkauf und Eigenbedarf anbauen, ermöglicht werden. Das Ergebnis des Masterprojekts sind aufbereitete Informationen in Form einer Broschüre, einem Flyer und einer Website.

>> Projektbericht „Sonnenbrunnen“ auf kmmmaster.de

 

Lernplattform Karlifi

Lernplattform karlifi.org

Kern des ADDI-Projekts ist die nachhaltige Entwicklung einer gemeinsamen Lern- und Austauschplattform zwischen der Hochschule Karlsruhe und der Pwani Universität in Kenia, die eine weitere Projektgruppe initial aufgebaut hat. Die Plattform karlifi.org dient ab sofort dazu, in Kenia und Deutschland langfristig gemeinsam zielgruppen- und kulturspezifische Inhalte zu entwickeln. Diese sollen von Studierenden, Dozenten und allen an WEIKE beteiligten Personengruppen (z.B. Trainer und Frauen) genutzt werden können. Neben spannenden Erfahrungsberichten zum Austausch der Studierenden werden auf der Plattform auch die Projekte zu den Themen Agrikultur, Family Planning und Sonnenbrunnen präsentiert.

>> Projektbericht „Lernplattform Karlifi“ auf kmmmaster.de

 


Über das Baden-Württemberg-STIPENDIUM

Das Baden-Württemberg-STIPENDIUM fördert den internationalen Austausch von qualifi­zier­ten Stu­dierenden und jungen Berufstätigen. Seit 2001 konnten über 20.000 junge Menschen aus Baden-Württemberg Auslandserfahrungen sammeln bzw. junge Menschen aus dem Ausland konnten einige Zeit in Baden-Württemberg verbringen. Jedes Jahr erhalten mehr als 1.000 junge Menschen ein Baden-Württem­berg-STIPENDIUM.
www.bw-stipendium.de

Das Programm Baden-Württemberg-STIPENDIUM für Studierende – BWS plus

Mit dem Programm BWS plus unterstützt die Baden-Württemberg Stiftung innovative Kooperationen von Hochschulen mit anderen internationalen Institutionen. 2011 wurde das mit jährlich ca. 800.000 Euro dotierte Programm zum ersten Mal ausgeschrieben und unterstützt inzwischen mehr als 50 BWS plus-Projekte an baden-württembergischen Hochschulen.

Stiftungsprofil

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Würt­tem­berg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verant­wortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.
www.bwstiftung.de

BWS Plus

 

 

Madaraka – Tag der kenianischen Unabhängigkeit

Kenia Flagge Madaraka DayHeute am 1. Juni ist in Kenia Madaraka Day.

Das Wort Madaraka bedeutet auf Kiswahili soviel wie „Selbstverwaltung“ bzw. „Verantwortung“.

Am Madaraka Day, der als einer der wichtigsten kenianischen Feiertage gilt, wird die volle Unabhängigkeit Kenias vom Vereinigten Königreich seit 1963 gefeiert.

 

Geschichte des Madaraka Day

1895 übernahm Großbritannien die direkte Kontrolle über Kenia.

Der Uganda Railway ermöglichte britischen Siedlern einen schnellen Zugang zum fruchtbaren Hochland der Region.

Da diese Macht den Siedler nicht genügte, versuchten sie ab 1907 Kenia zur Kronkolonie zu machen, was ihnen 1920 gelang, obwohl dies den kompletten Ausschluss der ursprünglichen Einwohner und Einwohnerinnen aus politischen und staatlichen Prozessen bedeutete. Dieses Recht wurde Einheimischen auch bis 1944 weiter vorbehalten.

Ab 1952, zu Beginn des Mau Mau Aufstandes nahm der Druck auf die Kolonialisten stetig zu. Kurz darauf brach eine heftige Befreiungsbewegung los und so hatten viele einheimische Kenianer und Kenianerinnen während und bis zum Ende der Kämpfe 1959 rasch einen Anteil an den politischen Prozessen zurückgewonnen.

Mehrparteienwahlen wurden erstmals 1961 eingeführt, und am 1. Juni 1963 wurde Jomo Kenyatta als Folge der Unabhängigkeit erster Ministerpräsident der neugegründeten autonomen kenianische Regierung. Seine offizielle Unabhängigkeit erlangte Kenia am 12. Dezember 1963.

Der Madaraka Day heute

Der Madaraka Day wird heutzutage oftmals sehr kritisch hinterfragt. Es wird zum Bespiel unterstellt, dass nationale Feiertage, wie der Madaraka-Tag, nur eine Erweiterung der staatlichen Plattform seien, um ihre Errungenschaften zu skizzieren – seien sie real oder imaginär, während gewöhnliche Menschen in Kenia eher eine  kollektive Verachtung für den Nationalismus empfinden, und wenig Vertrauen in die Regierung haben, was durch Themen wie steigende Lebenshaltungskosten, Arbeitslosigkeit und Korruption begründet wird.

Andere entgegnen, dass hinter all dem Gerede über Korruption und Missmanagement in Kenia die Notwendigkeit steckt, gerade für die jüngere Generation neue Helden, neue Vorbilder und eine Vision zu finden.

Der Madaraka-Tag sollte also genutzt werden, um die Herausforderungen und Schwierigkeiten des Landes immer wieder wahrzunehmen und daran erinnern, dass der Kampf für die Freiheit  weiter geht.

Am wichtigsten ist also für viele Kenianer und Kenianerinnen nicht der ursprüngliche Gedanke des Madaraka Days, sondern die Herausforderung, die Jugend in die Debatte mit einzubeziehen, an die vielen Opfer,  die für die Unabhängigkeit gebracht wurden, zu erinnern und in diesem Stadium nicht rückwärts zu gehen. Menschenrechtsfragen stehen an der Spitze der Agenda. Diese Fragen waren vor vielen Jahren von Freiheitskämpfern angesprochen, und sie bleiben heute relevant für die neue Generation der Jugend.

Entsprechend wird der Tag jedes Jahr mit viel Energie gefeiert. Das Nyayo-Stadion in Nairobi ist an diesem Tag der angesagteste Ort in Kenia.

Zu diesem wichtigen Tag des Empowerments des ganzen Landes gratulieren auch wir von WEIKE – Women Empowerment in Kenya e.V.

Quellen:

Heute ist Weltfrauentag

Der 8. März …

Weltfrauentag… ist der alljährliche Weltfrauentag – ein Tag, der im Kampf um Gleichberechtigung und Emanzipation von Frauen entstanden ist. In Deutschland und vielen Ländern Europas, so wie in den USA sind Frauenbewegungen und Feminismus schon lange, zum Teil seit dem 18. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil der Beseitigung von gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten und Benachteiligung und wenn auch noch nicht alle Ziele erreicht sein mögen, haben diese Bewegungen – im internationalen Vergleich betrachtet – viel zur verbesserten Stellung der Frauen beigetragen.

 

Doch wie sieht es in Kenia aus?

Frauenbewegungen in Kenia sind zwar vorhanden, lassen sich jedoch meist nur als temporär charakterisieren. Die Mitgliedschaft in Frauengruppen ist oftmals durch persönliche, verwandtschaftliche und/oder ethnische Beziehungen limitiert. Zudem werden die Funktionen verschiedener Gruppen von den Aktivistinnen nicht als komplementär, sondern als konfliktbehaftet wahrgenommen, da sich viele Unterschiede in der sozialen Differenzierung wiederspiegeln. Ländliche, in ökonomisch schwächeren Gebieten verortete Gruppierungen die den Großteil der Frauen repräsentieren empfinden die progressiveren Frauenbewegungen in urbanen Gebieten als fernab ihrer Lebensrealität. Dieses Gefüge hemmt das Entstehen eines Wir-Gefühls und damit die konstruktive Vernetzung für ein gleichberechtigtes Selbstbewusstsein.

Trotz dieser Problematik gibt es jedoch vereinzelte relativ beständige Gruppierungen. Eine führende Position hat die Federation of Kenya Women Lawyers (FIDA).

Seit 2008 existiert zudem die Bunge la Wamama Mashinani (Parlament der Frauen an der Basis). Die Bewegung setzt sich dafür ein, Frauen eine Stimme zu geben, den Zugang zum politischen und wirtschaftlichen Leben sowie zur Bildung zu fördern und die Straflosigkeit in Nairobi (für Täter von sexuellen Übergriffen an Frauen) zu bekämpfen.

Doch die Aktivistinnen müssen ein großes Opfer bringen. Die Mitglieder werden ständig zur Zielscheibe von Angriffen. Unterstützung durch die Regierung von Kenyatta erhält die Bewegung kaum. Die einzige Verbesserungschance bietet die Vernetzung mit anderen Gruppen. Weitere erschwerende Faktoren sind die Straflosigkeit von Menschenrechtsverletzungen und die Einschränkung der Pressefreiheit.

Diese Zustände möchten wir am Tag für Frauen(rechte) erwähnen, da sie auch für unser Projekt zu zwei wichtigen Schlussfolgerungen führen:

  1. Der dringende Wunsch nach besseren Lebensumständen ist in ganz Kenia (ländlich und urban) vorhanden.
  2. Die Frauen brauchen Hilfe und Schutz um ihre Anliegen schrittweise durchsetzen zu können.

Das liegt mit unserem Slogan und Namen – WOMEN EMPOWERMENT IN KENYA – auch uns besonders am Herzen!

Bericht von Angelika Mahringer

Quellen:

Kenia-Aufenthalt 2018

Vom 1. Januar bis zum 10. Januar 2018 waren wir (Sissi, Reent und Simone) in Kenia, um die aktuellen Projekte vor Ort zu begleiten und insbesondere das geplante Landwirtschaftsprojekt voranzubringen. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Fortschritte der einzelnen Tage zusammen.

Montag, 01.01.2018

Erstes Treffen mit den UDI-Mitgliedern Ferdinand und Sifah

  • Austausch über die Fortschritte seit Mai 2017
  • Bereits gestartete Projekte der Frauen in Mnarani:
    • Seifenherstellung: Circa 20 Frauen aus Mnarani haben ein eigenes Projekt gestartet, bei dem sie selbst Seife herstellen. Am Freitag dürfen wir live bei der Herstellung zusehen.
    • Mikrofinanzierung: Die Frauen geben wöchentlich 20 KES in eine gemeinsame Kasse, die von 3 der Frauen selbst verwaltet wird. Bei Bedarf können sie daraus ein Darlehen beziehen. Das gemeinsame Sparen stärkt das Verantwortungsbewusstsein und die Frauen lernen, ihren Finanzhaushalt zu managen. Die regelmäßigen Treffen (unter der Leitung von Juliet oder Sifah) werden außerdem zum Erfahrungsaustausch zu verschiedenen Themen (z.B. auch Family Planning / Aufklärung zu Verhütungsmitteln) genutzt.
  • Während unseres Aufenthalts möchten wir 2 Grundstücke für das Landwirtschaftsprojekt besichtigen.

Dienstag, 02.01.2018

Besichtigung des 1. Grundstücks in Mavueni

  • Resultat: nicht geeignet
    • zu weit weg von den Frauen, die bisher im Projekt sind
    • Böden zu sandig

 

Mittwoch, 03.01.2018

Ministry of Land

  • Recherche (kostet 500 KES pro Anfrage) und Infos zu Landkauf eines ausländischen Vereins in Kenia
  • Resultat: positiv
    • Ausländische Vereine können Grundstücke erwerben, allerdings ist dies nur in Erbpacht für 99 Jahre möglich, was für WEIKE jedoch kein Problem darstellt.
    • Erbpacht kann auch verlängert werden

 

Besichtigung des 2. Grundstücks, ebenfalls in Mavueni

  • Resultat: guter Ersteindruck
    • Direkt am Village, wo auch 2 Frauen, die im Projekt sind, wohnen
    • weitere Frauen im Projekt können gut zu Fuß das Land erreichen
    • Böden sind Lehmmischboden und damit sehr gut zum Anbau der ortsüblichen Gemüse und Pflanzen geeignet

 

Besichtigung des 3. Grundstücks

  • Resultat: nicht geeignet
    • zu weit weg von den Frauen, die bisher im Projekt sind

 

 

 

 

Donnerstag, 04.01.2018

Ministry of Land

  • Reent und Ferdinand lassen Recherche zum 2. Grundstück im machen
  • Resultat: positiv
    • Allerdings hat der Eigentümer seit 1991 keine Grundsteuern bezahlt. Daher muss erst geklärt werden, ob es möglich ist, dass bei einem Kauf der Kaufpreis direkt an die Steuerbehörde geschickt werden kann, damit die Schulden bezahlt sind und die Regierung nicht das Land beschlagnahmen kann.

Freitag, 05.01.2018

Demonstration des Projekts Seifenherstellung im Kindergarten Mnarani

Circa 20 Frauen aus Mnarani haben ein eigenes Projekt gestartet, bei dem sie selbst Seife herstellen, die für verschiedene Zwecke, wie z.B als Waschmittel, als Handseife oder auch zum Spülen verwendet werden kann. >> Zur Projektseite

In Zukunft soll auch eine Seife rein aus natürlichen Zutaten hergestellt werden, die gut für Ausstellungen, Infos über Weike und kleine Dankeschöns verwendet werden kann. Erste Musterseifen werden bis Montag fertig.

Bei dem Treffen mit den Frauen entstand auch dieses schöne Gruppenfoto:

 

Samstag, 06.01.2018

2. Besichtigung des aussichtsreichen Grundstücks in Mavueni

  • Zusammen mit einem Officer des Landwirtschaftsministeriums
  • Resultat positiv
    • Der gute Ersteindruck hat sich bestätigt.
    • Der Officer hat erklärt, dass der Anbau von ortsüblichem Gemüsen und Früchten auf diesem Land sehr gut möglich ist und dass die Sicherheitsvorkehrungen für die Frauen ausreichen würden, da insbesondere der Dorfälteste das Projekt unterstützt (2 seiner Töchter sind mit im Projekt).
  • Vor einer Bepflanzung muss ein passender Brunnen gebaut werden.
  • Sobald geklärt ist, ob das Land gekauft werden kann, werden Angebote für Brunnenbohrungen eingeholt.

 

Projektidee Türvorleger

Die Mutter von Yusuf, der initial die Idee für das Frauenprojekt hatte und engagiert bei den Frauentreffen mitmacht, stellt Türvorleger aus Stoffresten her, die sie kostenlos aus Schneidereigeschäften erhält. Als Hilfsmittel benötigt sie nur eine Schere und eine Sticknadel, mit der sie die bunten Türvorleger stickt, die sie dann in dem Schneidereigeschäft ihrer Tochter verkauft. Sie hat sich auch bereit erklärt, den Frauen aus dem Projekt in die Herstellung einzuweisen. Die Technik sei sehr einfach zu erlernen, sodass die Frauen schon nach wenigen Sitzungen selbstständig Türvorleger sticken können.

Türvorleger Kenia

Rundum: Eine tolle Projektidee, die sich mit minimalem Startkapital und ohne Vorwissen umsetzen lässt. Zudem werden auf diese Weise Materialen verwertet, die ansonsten weggeschmissen werden.

Im Gespräch mit der Mutter kam auch die Idee auf, mit der gleichen Technik auch Taschen herzustellen, was allerdings noch ausgearbeitet werden müsste.

Dienstag, 09.01.2018

  • Abschied von Sifah, Ferdinand und Yusuf
  • Wir erhalten Musterseifen der Frauen aus Mnarani und 2 der von Yusufs Mutter gestickten Türvorleger

Fazit

Es war ein intensiver, erfolgreicher und wie immer wunderschöner Aufenthalt, der dank der engagierten Unterstützung von Sifah, Ferdinand und Yusuf gelungen ist und bleibende Eindrücke hinterlässt. Mit dem Landwirtschaftsprojekt sind wir einen großen Schritt weitergekommen. Darüber hinaus zeigen die von UDI und den Frauen initiierten Projekte das große Engagement und die Motivation auf kenianischer Seite. Gespannt blicken wir auf die Weiterentwicklung der Projekte in 2018!

Sissi, Reent und Simone

 

 

 

Vor Ort in Kenia 1. – 10. Januar 2018

Vom 1. bis zum 10. Januar 2018 waren wir (Sissi, Reent und Simone) vor Ort im Kenia, um die aktuellen Projekte vor Ort zu begleiten und insbesondere das geplante Landwirtschaftsprojekt in die Tat umzusetzen. Neben Besichtigungen und näheren Planungen zum Grundstück durften wir ein spannendes Projekt hautnah miterleben, die die Frauen aus Mnarani bereits erfolgreich gestartet haben.

Darüber und über die Fortschritte unseres spannenden und intensiven Aufenthalts werden wir bald genauer berichten!

Treffen der Frauen in Mnarani am 5. Januar 2018

Erster Meilenstein unseres Projekts auf betterplace.org

Unsere Crowdfunding-Kampagne auf betterplace.org ist nun schon eine Weile online.

Bisher war diese nur über Google oder mit dem Link zu erreichen. Damit betterplace.org Projektseiten auch auf ihrer Plattform bekannt macht, müssen mindestens 5 Spenden und insgesamt 250 Euro eingegangen sein.

Diese Hürde wurde nun überschritten! 🙂

Bei der Suche nach Frauen und Kenia wird unser Projekt Anbau von Nahrungsmitteln für junge Frauen in Kenia nun als erstes Suchergebnis angezeigt. So werden nun auch Personen auf das Projekt aufmerksam, die nach Projekten bestimmter Themen oder Einsatzgebiete suchen und diese unterstützen möchten.

Projekt in der Suche

Heute ist Welt-Mädchentag

Der 11. Oktober ist Welt-Mädchentag (International Day of the Girl Child).

Es ist ein offizieller Aktionstag, der 2011 von den Vereinten Nationen gestartet wurde, und auf die Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen in vielen Ländern der Welt aufmerksam macht: So gehen beispielsweise 130 Millionen Mädchen weltweit nicht in die Schule, was aus einer aktuellen Studie der Entwicklungsorganisation One hervorgeht.

Die Idee zum Welt-Mädchentag entstand bereits 2003 im Rahmen der Kampagne „Because I am a Girl“ des Vereins Plan International Deutschland e.V. Der Verein startet auch heute wieder eine Aktion: Viele Wahrzeichen und Gebäude leuchten heute in einem kräftigen Pink – eine Farbe, die Lebensfreude und Zuversicht vermitteln soll.

Quelle: www.plan.de

 

Spenden ab sofort auf betterplace.org möglich

Landwirtschaftsprojekt auf betterplace.orgVor kurzem haben wir unser Projekt zum Nahrungsmittelanbau auf der Spendenplattform betterplace.org online gestellt. Dieses kann ab sofort bespendet werden.

Im ersten Schritt möchten wir 1 Hektar Land für die Frauen im Dorf Majajani in der Küstenregion Kilifi kaufen. Unsere Projektpartner haben bereits mehrere Felder gesichtet und auf Qualität und Beschaffenheit für den geplanten Gemüseanbau überprüft. Leider werden die Preise für Felder immer teurer, sodass wir den Kauf zeitnah abschließen möchten. 1 Hektar kostet aktuell ca. 500.000 KES (das entspricht 4.069 Euro). Im Januar werden wir – auf eigene Kosten –  nach Kenia fliegen, um beim Kauf dabei zu sein und mit unseren Partnern die nächsten Schritte und Bedarfe abzustimmen.

>> Jetzt auf betterplace.org spenden

Wir bedanken uns bereits im Voraus herzlich für Ihre Spende!

 

 

Bei AmazonSmile einkaufen und WEIKE unterstützen

Seit ein paar Wochen sind wir als Organisation bei AmazonSmile registriert:

„AmazonSmile ist ein Service, der von Amazon betrieben wird. Er ermöglicht es Kunden, unter smile.amazon.de mit jedem Einkauf eine soziale Organisation ihrer Wahl zu unterstützen. Kunden erfahren auf der neuen Website das identische Shopping-Erlebnis, das sie von www.amazon.de kennen und profitieren von den gleichen niedrigen Preisen, derselben Auswahl und den bequemen Einkaufsmöglichkeiten – mit dem zusätzlichen Vorteil, dass Amazon 0,5% der Einkaufssumme an eine vom Kunden gewählte soziale Organisation weitergibt, die am AmazonSmile Programm teilnimmt.“ (Mehr Informationen hier)

Was muss ich tun, um WEIKE bei meinem Amazon-Einkauf zu unterstützen?

WEIKE auf AmazonSmile

Melden Sie sich auf smile.amazon.de mit Ihrem Amazon-Konto an. Wählen Sie aus der Liste der verfügbaren Organisationen „WEIKE-Women Empowerment in Kenya“ aus. Sie erhalten dann eine Bestätigung per E-Mail, dass Sie WEIKE als Organisation ausgewählt haben. Bei jedem Einkauf unterstützt uns Amazon mit 0,5% der Einkaufssumme. Wichtig ist dabei, dass Sie immer über die AmazonSmile-Website einkaufen, also nicht über das reguläre Amazon.